Pseudo-Prepaid: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. März 2010, 16:00 Uhr
Wortbedeutung
pay <engl.> zahlen, bezahlen
paid <engl.> Vergangenheitsform von "zahlen"
pre <engl.> zuvor, vorher, im voraus; lateinischer Ursprung
Im Englischen heißt prepaid vorausbezahlt. Prepaid card meint also eine Karte auf Guthabenbasis ("Vorausbezahlkarte"). Deutsche Mobilfunkunternehmen übernahmen den englischen Begriff Prepaid und fügten Karte hinzu. Das Wort Prepaidkarte ist inzwischen fester Bestandteil des Sprachgebrauchs, obwohl viele Deutsche nicht wissen, was die englische Vokabel bedeutet.
Einführung
Bei Pseudo-Prepaidkarten handelt es sich im eigentlichen Sinne sehr wohl auch um vorausbezahlte Karten: Zum erstmaligen und dauerhaften Betrieb dieser SIM-Karten ist ein positiver Saldo (Prepaid-Guthaben) erforderlich. Dazu existiert bei solchen Karten im Gegensatz zu vielen "nachbezahlten" Karten (sogenanntes Postpaid [Laufzeitverträge über 24 Monate z.B.]) ein Guthabenkonto, von welchem die Gesprächskosten und alle anderen anfallenden Kosten abgezogen werden.
Im Gegensatz zu echtem Prepaid wird jedoch das Guthaben nicht während des laufenden Gespräches abgezogen (sogenanntes "Online-Billing"). Die Rechnungslegung erfolgt oftmals mit zeitlicher Verzögerung (sogenanntes "Offline-Billing"). Beispielsweise ist es möglich, daß erst Tage später Anrufe bei 0900er Sondernummern abgerechnet werden bzw. Auslandsgespräche oder Rufumleitungen.
Negatives Guthaben
Die verzögerte Rechnungslegung führt bei diesen auch als "unechtes Prepaid" bezeichneten Handykarten dazu, dass der Karteninhaber u.U. trotz der vermeintlichen Kostenkontrolle bei einer Prepaidkarte in ein hohes Minus geraten kann.
Dieses Minus ist nach den AGB durch den Kartennutzer umgehend auszugleichen, ansonsten erfolgt zeitnah eine Sperrung der Karte.
Zusammenfassung
Zusammengefasst bedeutet dies:
Pseudo-Prepaid
- setzt positive Bonität voraus (Schufa-Abfrage)
- erfordert ein deutsches Konto (i.d.R. per Lastschrift/ Einzugsermächtigung)
- bietet keine 100%ige Kostenkontrolle durch verzögerte Rechnungslegung
- ist nicht geeignet für Personen unter 18 Jahren
Dies alles sind Punkte, die gerade die Vorteile von Prepaid zunichte machen und daher sollte vor dem Abschluss eines Pseudo-Prepaidvertrages das persönliche Telefonierverhalten genau geprüft werden.
Bekannte Anbieter mit Pseudo-Prepaid
Bisher sind folgende Anbieter bekannt, die zweifelsfrei Karten im Pseudo-Prepaidverfahren abrechnen:
- callmobile - alle Tarifvarianten außer clevertoGo
- simply - (außer Vertriebsmodell "simply Discount" - z.B. vertrieben als PENNY MOBIL und ja! mobil)
- maXXim (also auch BigSIM und Weltbild Mobil)
- discoTEL
- McSIM
- snoog mobile
- helloMobil
Auffällig ist, dass es derzeit keine Pseudo-Prepaid-Anbieter im Netz von E-Plus, vistream und ring Mobilfunk gibt.