Anonymous Call Rejection / Abweisen anonymer Anrufer ist eine Option, bei der keine Anrufe von Anrufern mit unterdrückter Rufnummer mehr durchgestellt werden. Derzeit bieten unter anderem Telekom Deutschland GmbH, Vodafone, O2, Drillisch, Fonic, FONIC mobile, NetzClub, Sipgate, Tchibo mobil und Blau diese Option ihren Kunden kostenlos an. Die Einstellung kann derzeit nur durch die Kundenbetreuung vorgenommen werden (Ausnahmen: Sipgate, Drillisch Online GmbH und Vodafone, hier auch im WWW-Online-Kundenbereich).

Allgemeine Hinweise

  • Es gibt unter Android verschiedene Apps, die anonyme Anrufe ausfiltern können. Diese werden dabei als Standard-Telefonieapp festgelegt. Ab Android 10 steht auch eine entsprechende Einstellung in der OS-eigenen App/Oberfläche "Telefon" zur Verfügung.
  • Unter iOS (Applegeräte) gibt es bis zu den iOS-Versionen 7 nur folgenden Workaround: Die "Sperren"-Taste während des Anläutens des unerwünschten anonymen Anrufers zweimal schnell hintereinander drücken, um ihn auf das Rufziel der Anrufweiterleitung bei Besetzt (*67*ZIELRUFNUMMER#) zu schicken. Bei eingeschaltetem Bildschirm erscheint übrigens auch der Abweisen-button zur schnelleren Bedienung des Endgeräts. Anstatt wie bei Android nur anonyme Anrufer lassen sich ab iOS 13 bestimmte Rufnummern beim iPhone sperren (MCID erforderlich oder Positivliste). Hierfür stehen neuerdings auch mit dem Betriebssystem interagierende Apps (hierbei jedoch ebenfalls kein ACR bekannt) zur Verfügung, siehe https://support.apple.com/de-de/HT207099 . Ab iOS 8 ist ein Trick bekannt, der ebenfalls in dem oben verlinkten Dokument beschrieben wird (Kontakt mit der Rufnummer '+' als zu sperrender Anrufer verwenden). Dieser erstreckt sich aber dann auch nur auf die Konfiguration Positivliste Telefonbucheinträge im Handy werden durchgelassen, alles andere (also auch "unbekannte" Anrufer mit Rufnummernübermittlung) wird auf das Weiterleitungsziel bei Besetzt weitergeleitet oder, falls dieses nicht eingerichtet wurde, kostenlos abgewiesen.

Hinweise zu O2 und anderen Marken der Telefónica Germany

  • Die Telefónica-Netzansage, dass der Teilnehmer keine Anrufe mit unterdrückter Rufnummer wünscht, ist für den Anrufer kostenlos; der Returncode ist normales 487 / Request Cancelled, nach der Ansage (viermal, auf Deutsch und Englisch) bzw. dem nicht vervollständigbaren Rufaufbau.
  • Eine SMS, dass der Dienst bei NetzClub geschaltet wurde, wird vermutlich nicht (von Haus aus) versendet. Gleiches wurde seinerzeit bei K-Classic-mobil beobachtet.
  • Von o2 und Fonic kommt folgende SMS:
Absender o2 - Technik. "Sehr geehrter Fonic Kunde, anonyme Anrufe werden 
jetzt abgewiesen. Freundliche Grüße Ihr Fonic Team."
  • Auch bei AldiTalk ist Anonymous Call Rejection möglich (Quelle>>>).
  • Direkte Anrufe mit unterdrückter Rufnummer (CLIR aktiviert) auf die Mailbox des betreffenden Anschlusses (Prepaid oder Postpaid) kommen weiterhin an und sind vor dem Abhören derselben nicht von Anrufen mit Rufnummernübermittlung zu unterscheiden (gemeldet mit SMS von +491793000333 "Sie haben 1 neue Nachricht(en). Bitte rufen Sie an "+491793000333".").
  • Archiv, zur Überprüfung vorgesehen (zwischenzeitlich (zuletzt am 22.11.2020) neues Mobilboxsystem ohne diese Funktion und am 23.12.2020 mit teilweise veränderter Funktionsweise ('0' für Ausweichnummer laut o2 Hilfe) vorgefunden): Die Ausweichnummer der Mailbox (Postpaid, der Anrufer drückt hierbei während der Ansage die Taste '2') unterstützt nicht, wie dies bei einer einfachen Anrufweiterleitung im Telefónica-Germany-Netz sonst der Fall ist, das (unterdrückte) Weiterleiten der Rufnummer eines Anrufers mit aktiviertem Dienstmerkmal CLIR (Rufnummernunterdrückung zur Rufsenke). Stattdessen kommt der Anruf zur Ausweichnummer in diesem Fall über eine unterdrückte (ungültige) Auslandsnummer "0041215529999" raus (gesehen an einem Anschluss von "peoplefone private", andere befähigte Anbieter siehe :hier:, dieser stellt ausländische Rufnummern immer im Klartext dar, auch dann, wenn der Absender sie unterdrückt (CLIR-flag gesetzt)), welche von einigen Rufzielen im Fall des anonymen Anrufers auf der o2-Mailbox nicht akzeptiert und am Anschluss des Kunden deshalb gar nicht erst signalisiert wird.

Hinweise zu Telekom

  • Der Anrufer hörte im Test am 11.07.2020 folgende, verbindungslos abgespielte, Netzcode-Ansage: "Ihr gewünschter Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar! [...]". Inzwischen (Stand: 20.10.2020) wird folgende Ansage abgespielt (ebenfalls verbindungslos, das heißt dem Anrufer entstehen außer in absoluten Sonderfällen Telecom keine Kosten): "Ihr gewünschter Gesprächspartner nimmt keine Anrufe entgegen, bei denen die Rufnummer unterdrückt wird. Um Ihren Gesprächspartner erreichen zu können, aktivieren Sie bitte die Übertragung Ihrer Rufnummer und versuchen es erneut. Vielen Dank! The person you are calling has chosen not to accept anonymous calls. If you want to reach the person you are calling, please activate your calling ID and try again. Thankyou!".
  • Bei Congstar erhielt Nutzer '0815' am 16.01.2020 zunächst die Auskunft, dass ACR nicht schaltbar sei und man den Kunden Alternativen wie etwa das Blockieren per App empfehlen würde (steht nicht immer zur Verfügung, z. B. Ausnahme Apple Iphones). Man greife die Anregung aber gerne auf bzw. leite sie intern weiter. Am 03.01.2022 konnte ACR bei einer Congstar Prepaid-Karte von der Hotline geschaltet werden.
  • Auch bei Norma Connect, sowie bei [[Kaufland_mobil|KAUFLAND] gilt, dass ACR zusammen mit der neutralen verbindungslosen ACR-Ansage der Deutschen Telekom aufgeschaltet werden kann (getestet am 12.01.2022).

Hinweise zu Vodafone

  • Das Dienstmerkmal ACR steht nun (Stand: 11.07.2020) auch für Vodafonekunden zur Verfügung. Man bucht im Online-Kundenservicecenter unter "SIM-Karte & Einstellungen" oder per Direktaufruf der zugeordneten Einstellungsseite (Link>>>).
    • Auch als Prepaidkunde von o.tel.o kann man diesen Dienst nutzen (im WWW-Onlinekundenservicenter einfach entsprechend konfigurieren)
    • Auch als Prepaidkunde von LIDL Connect kann man diesen Dienst nutzen (im WWW-Onlinekundenservicenter einfach entsprechend konfigurieren)
  • Die Ansage erfolgt wie bei o2/Telefónica verbindungslos und lautet (erster, deutscher Teil): "Ihr gewünschter Gesprächs­partner nimmt keine Anrufe entgegen, in denen die Rufnummer nicht ange­zeigt wird. Wenn Sie Ihren Gesprächs­partner errei­chen möchten, akti­vieren Sie bitte Ihre Rufnum­mern­über­tra­gung und versu­chen es nochmal. Vielen Dank."

Hinweise zu Simquadrat

Wie bei Sipgate BASIC lassen sich Anrufer, die ihre Rufnummern unterdrücken, entweder ersatzlos abweisen oder aber sofort auf den eingerichteten Anrufbeantworter im Netz der Sipgate (Simquadrat) schicken. Hierbei besteht die Möglichkeit des direkten Aufsprechens auf der Mailbox per Präfix-Infix-Postfixnummer (dabei greift ACR bei keinem der vorgenannten Anbieter) nicht.

Hinweise zu Android

  • Setzt man über 112 oder 110 einen Notruf über die eingebaute Google-App "Telefon" ab, so wird auch das ab Android 10 verfügbare ACR für eine kurze Zeit automatisch deaktiviert. Geht man ins Menü der Einstellung oder folgt dem anschließend erscheinenden Popup im Benachrichtigungsbereich Android, so erhält man eine Information darüber mit der Option, die Einstellung sofort wieder inkraft zu setzen. Ebenfalls deaktiviert wird, gesehen bei Android 11, der button für das Stummschalten des eigenen Mikrofons bei einem Notruf 112 / 110.
  • Es können bei einem Dual-SIM-Gerät nur beide SIM-Slots gleichzeitig administriert werden, dies gilt auch für Fremd-Apps zur Unterdrückung des Ankommens von Anrufen von Teilnehmern, die ihre Rufnummer unterdrückt haben, auch hier kann ACR nur entweder für beide oder für keine der beiden SIM-Karten, nicht aber einzeln, aktiviert und deaktiviert werden (Stand: Dezember 2021, gesehen bei: Android V. 11).

Ausblick

ACR stellt sich als einfache und bewährte Methode dar, unerwünschte / belästigende Anrufe zuverlässig abzuwehren. Ergänzend stünde laut dem TKG prinzipiell auch MCID zur Verfügung. Dabei ist es allerdings im Prepaidbereich nicht einfach, eine Lösung zu finden. Im Gegensatz zu Postpaid-Verträgen (bei denen allerdings auch in der Regel hohe Kosten für das sogenannte MCID ("malicious call identification") aufgerufen werden) steht derzeit (Stand: 03.12.2022) nur beim Anbieter Vodafone (CallYa) eine (kostenpflichtige) Möglichkeit zu MCID zur Verfügung. Im Festnetznummernbereich gibt es zwar einige Anbieter, die MCID sogar von Haus aus anbieten, die Anruf-Weiterleitung dorthin ist jedoch nur in einigen Tarifen kostenlos gestellt oder (o2) überhaupt möglich. Bleiben wir wieder bei ACR, wir sehen keinen gravierenden Nachteil durch das Abweisen von Anrufern, die ihre Nummer dauerhaft verschleiern wollen - es wird ihnen durch eine (kosten-) neutrale Ansage mitgeteilt, warum sie nicht durchkommen, und somit: "take it or leave it" - wichtige Anrufe kommen fast immer von Haus aus nicht mit unterdrückter Nummer.

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