--Admin 13:17, 22. Jun. 2008 (CEST) Auf geht's! Hier wollen wir die Eckpunkte definieren, nach denen künftig zwischen echtem und unechtem (Pseudo-) Prepaid unterschieden werden soll. Unstrittig Pseudo-Prepaid ist demnach bisher callmobile und simply . Hier meine ersten Vorschläge:
- 1. bei Pseudo-Prepaid kann man durch "normales" Telefonieren in's Minus rutschen. Das Gespräch wird nicht unterbrochen. Bei beiden Anbietern der Fall, Nachberechnung beispielsweise bei inländischen 0900er Anrufen (Callmobile, eigene Erfahrung). Demnach sind Karten, die bei Kontostand 0.00€ einen 0900er Anruf unterbrechen und eine erneute Wiederanwahl ohne Nachladen nicht ermöglichen echtes Prepaid.
- 2. bei Pseudo-Prepaid ist die Einwilligung in eine Schufa-Abfrage (Schufa-Klausel) obligatorsch (aber kein einzelner Definitionsgrund, da auch echte Prepaidanbieter u.U. Schufa-Klauseln in den AGB haben --->Xtra z.B. Karten, die ohne Schufa-Einwilligung verkauft werden, sind demnach per Definition echtes Prepaid -->maXXim
- 3. bei Pseudo-Prepaid ist eine Kontoabfrage per *100# nicht möglich. Bisher keine Ausnahmen bekannt. Man kann i.d.R. und nach meinem Verständnis davon ausgehen, dass eine solche Kontostandsabfrage nur über ein Online-Billing möglich ist und damit solche Karten nicht nach dem Billing von T-Mobile Laufzeitverträgen abgerechnet werden (= echtes Prepaid)
--Hausmeister 22.06.2008 13:57 (CEST) Für mich ist auf jedenfall Pseudo-Prepaid, wenn man dadurch ins Minus rutschen kann. Schufa hat ja eigentlich fast jeder Prepaidanbieter.
--Admin 14:44, 22. Jun. 2008 (CEST) Hmm. Ich dachte eigentlich, Anbieter mit Schufa-Abfrage im Prepaidbereich seien eher selten? Es war doch gerade füe Leute mit Schufa-Eintrag immer eine Alternative, sich eine Prepaidkarte zu holen...
--Hausmeister 22.06.2008 14:47 (CEST) Also BILDmobil macht das auf jeden fall. Ich gedenke, dass das andere auch machen.
--Admin 15:10, 22. Jun. 2008 (CEST) Stimmt, scheint aber neuer zu sein. Als ich damals BILmobil gekauft hatte, war das meiner Meinung nach noch nicht so*. Ich denke, das sollte langsam auch mit in die Anbieterbeschreibungen eingefügt werden. Nicht alle Anbieter machen das, z.B. eben diskutierte maXXim nach eigenen AGB nicht.
- Eigenkorrektur. Die AGB haben Stand 07/07. Sollte damals also tatsächlich auch schon der Fall gewesen sein.
--Admin 15:29, 22. Jun. 2008 (CEST) Also ich habe mal mit der Schufa-Recherche begonnen unf füge die Infos nach und nach ein. Bisher bin ich bis "i" gekommen, aber nur BILDmobil und igge&co bei den echten Prepaidanbietern haben die Schufa-Klausel in den AGB. Bei Callmobile ist es hingegen ja logisch.
--DrSeehas 09:49, 23. Jun. 2008 (CEST) Ich übernehme bei der Schufa-Recherche PENNYMOBIL, simyo, smobil, solomo und SUNSIM.
--Hausmeister 13:13, 23. Jun. 2008 (CEST) VIVA, Youni-Mobile, Jamba und Schwarzfunk haben sowas nicht. Oder man kann sagen Free&Easy und E-Plus-Abgleger generell. Mit der aktuellen Version von Pseudo-Prepaid kann ich leben.
--c.-naut Stefan 09:29, 3. Sep. 2008 (CEST) Nachtrag 9.49: T-Mobile hat auch bei Xtra eine Schufa-Klausel, auf der Webseite über AGB zugänglich. Sie ist aber nicht in den Textkörper der AGB selbst integriert.
Die Idee Eckpunkte zu definieren und klar Schiff zu machen was ist Pseudo-Prepaid, und was ist echtes prepaid, finde ich sehr gut und erinnert mich im Nachhinein an die laufende Diskussion zu "Was ist Discount". Was mir auffällt, dass Prepaid ursprünglich viel strenger definiert war, kundenfreundlicher. Ursprünglich war "prepaid" DIE große Neuerung nach Einführung von GSM, möglich durch die EDV-Technik. Das kam der Kundschaft zugute, Echtzeit-Kontoserver und der absolute Schutz vor Minus-Saldo. Soweit der Kunde sich im Ausland aufhielt, war Roaming eben gesperrt. Und als Behelf gab es Callback: durch USSD-Code kostenfreie Fernsteuerung des heimischen Netzes durch das Fremdnetz hindurch. Und somit auch Nutzung des Echtzeit-Konto-Schutzes vom Ausland aus. Aber dann dachten sich die Netzbetreiber wohl, wie sie das Prinzip durchlöchern könnten. Man stellte die Kunden bei Auslandsreisen mit Postpaid-Kunden gleich, und unter dem Deckmantel der Komfort-Steigerung wurde "Roaming Direct" (oder wie es beim jeweiligen Netzbetreiber hiess) freigeschaltet. Mir fiel nur auf, dass damals plötzlich bei D2 Antragszettel im Fachmarkt rumlagen wo in eine Konto-/Schufaprüfung eingewilligt wurde. Toll, flexiblel dachte ich damals. Dass in die AGB dann eine "Öffnungsklausel" in Bezug auf nachberechnete Auslandsgebühren reinkam, schien mir dann weniger toll.
Da man nicht sicherstellen kann, dass ein für roaming freigeschaltetes Handy gestohlen , mit einem Auto ins Ausland mitgenommen und im Ausland kräftig damit telefoniert wird, schwebt über so manchem (wenn nicht fast allen) echten Prepaid-Handys heutzutage das Damoklesschwert der horrenden Kostennachzahlung. Und der obengenannte Passus mit dem Minussaldo ist ein Ärgernis, weil er die ursprüngliche Definition von (echtem) Prepaid unnötig verwässert und es den Anbietern von Pseudo-Prepaid leicht macht, ihr Produkt an die Unwissenden zu verkaufen, zum Teil sogar keck mit "Startguthaben" gewürzt und bei Kündigung mit überraschenden Gebühren und Nachzahlungen belegt. Wie man an den kleinen Streitigkeiten hier sehen konnte, fällt es nicht immer leicht Abgrenzungen zu treffen, aber daran ist nicht nur Pseudo-Prepaid schuld, sondern die Durchlöcherung und Verwässerung der ursprünglichen Prepaid-Definiton.
Der zweite Sündenfall betraf simyo, wo man per Lastschriftverfahren bezahlen konnte und das Geld sofort aufgebucht wurde, schon bevor es vom Girokonto abgezogen wurde. Bei Fonic wurde das auf die Spitze getrieben. Per Aufladeautomatik kann ein beinahe so großer Grad an subjektiver Unsicherheit wie bei postpaid erreicht werden. Dass simyo sich jetzt auf Postpaid ausweitet ist nur die logische Konsequenz.
Dabei kann man vom Echtzeit-Kontoserver auch vom Ausland sehr komfortabel per Callback profitieren, wenn die Handysoftware das im Hintergrund automatisch unterstützt. Kein Grund mehr für Verwässerungen!
Gäbe es ein Gütesiegel für "echtes Prepaid", müsste der Anbieter es ermöglichen,
- jeden Lastschrifteinzug zu unterbinden
- per *100# jederzeit eine aktuelle Kontoabfrage in Echtzeit zu machen
- Auslandsroaming nur per Callback zu ermöglichen
u.w.m.
Warum ich überhaupt auf die Idee komme, dass es sowas wie "echtes Prepaid, unverwässert" geben muss? Es gibt Mobilfunk- und VoIP-Anbieter die Postpaid mit und ohne Kostenkontrolle anbieten. Fragt man einen Verkäufer oder Servicemenschen bei letzteren, ob sie auch zwischen den Rechnungen in Echtzeit eine Kostenkontrolle über die aufgelaufenen Kosten anbieten, bekommt man zur Antwort, so etwas gebe es nicht.
Weist man dann etwas nachdrücklicher auf das Telekommunikationsgesetz hin, das auch die Nutzbarkeit von TK-Leistungen auf Vorauszahlungsbasis vorschreibt, bekommt man manchmal zur Antwort: "wenn Sie sowas wünschen, müssen sie zu einem Prepaid-Mobilfunkanbieter gehen, dadurch erfüllen die Telekommunikationsfirmen ihre gesetzliche Pflicht!" Wie ich meine, nicht immer im Sinne des Verbrauchers! Denn das Prepaid-Prinzip soll eben ursprünglich die absolute Kostenkontrolle ermöglichen.
Nicht nur bei schlechter Schufa, ich vermute, der Gesetzgeber wollte auch erreichen dass Menschen die vorsichtig sein wollen oder müssen - die auch bereit sind persönliche Opfer an Komfort hinzunehmen und Disziplin beim Aufladen walten lassen - , durch bewusste Wahl dieser Zahlungsart ihr Ziel der Kostensicherheit auch erreichen können. Durch ihre strategischen "Neuerungen" haben viele Prepaid-Anbieter die Bürger dieser Möglichkeit beraubt und ihnen genau dieses Kostenrisiko durch die Hintertür "Roaming" wieder aufgebürdet.
Quintessenz: manchmal ist es hilfreich, gesetzliche Grundlagen die ursprünglich noch zugunsten des Bürgers gedacht waren und noch nicht von Lobbygruppen "rundgeschliffen" wurden, in Erinnerung zu rufen und plötzlich sieht man wieder etwas klarer. Genau genommen muß in keinen prepaid-AGB eine Verppflichtung zur Nachzahlung stehen. Genau genommen braucht es auch keine AGB, weil eh schon alles im Gesetz steht (nur kundenfreundlicher.)
Schufa und Bonitätsprüfung?
Wie sieht es aus, wenn ein Anbieter eine SCHUFA und Bonitätsprüfung macht? Ist es dann wirklich ein echtes Prepaid? Es geht ja primär darum, das wenn man beim negaitven Schufa-eintrag trotzdem ein Handy nutzen können möchte das meiner Meinung nach den Schufa-Mist genau behindert und diesem auch zum Pseudo-Prepaid macht. Auch kritisch ist BÜRGEL. Was sagt ihr?