Smartphones sind mittlerweile von reinen Telefon zu echten Multimedia-Talenten mutiert. Inzwischen übernehmen die Geräte nach und nach auch die Aufgaben, die sonst ein klassischer Computer oder Notebook zu bewältigen hatte. Immer mehr persönliche und wichtige Daten werden den Geräten anvertraut – häufig ohne Augenmerk auf regelmäßige Backups. Denn genauso wichtig wie bei PC & Co. sind regelmäßige Backups auch bei Smartphone und Tablet. Doch nur jeder Zweite Deutsche sichert seine Daten auch wirklich.
Nur jeder Zweite (49 Prozent) erstellt regelmäßig Backups seiner Daten. Dies ergab eine repräsentative Umfrage*, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Das geschieht entweder in der Cloud oder auf externen Datenträgern. Dabei wäre vermutlich die Zahl noch viel geringer, wenn nicht sowohl Googles Android als auch das Betriebssystem iOS von Apple schon im Einstellungsprozess die regelmäßige Backupmöglichkeit in der Cloud anbietet. Dabei übersehen viele Nutzer die Gefahr, die in fehlenden Backups steckt. Ob nun persönliche Notizen, im Passwortsafe gespeicherte Zugangsdaten oder die private Bildersammlung – alles wäre im Falle eines Defektes oder bei Verlust in aller Regel unwiederbringlich verloren ohne Backups. Dabei machen es die Hersteller den Nutzern heutzutage schon ausgesprochen leicht. Einmal eingerichtet wird regelmäßig gesichert. Wird ein neues Smartphone in Betrieb genommen, so können alle Daten über die Cloud auf das neue Gerät übertragen werden. Auf Wunsch sichert Google sogar Passwörter und Zugänge zum WLAN in der Cloud, wobei man hierbei doch vorsichtig sein sollte.
Doch nicht nur regelmäßige Backups sind wichtig, auch eine gute Sperre des Telefons ist enorm wichtig. Nur so können dritte Personen vom Schnüffeln in den eigenen Daten abgehalten werden. Hier verhalten sich die Nutzer inzwischen vorbildlich: 96 Prozent der Smartphone-Nutzer haben zumindest eine Bildschirmsperre aktiviert. Ein SIM-Karten-Schutz kommt bei 81 Prozent zum Einsatz. Dabei sperrt sich das Handy, sobald die SIM-Karte entfernt wird. „Für die allermeisten Nutzer ist ihr Handy ein sehr persönlicher Gegenstand. Umso wichtiger ist es, Cyberkriminellen und Dieben so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und für den Ernstfall Backups zu erstellen“, sagt Teresa Ritter, IT-Sicherheitsexpertin im Bitkom. So nutzen sechs von zehn (58 Prozent) eine Lokalisierungsfunktion zum Aufspüren des Smartphones bei Verlust, ein Virenschutzprogramm setzen vier von zehn Smartphone-Nutzer (40 Prozent) ein. Jeder Zweite (49 Prozent) erstellt regelmäßig Backups seiner Daten – entweder in der Cloud oder auf externen Datenspeichern. Und jeder Achte (13 Prozent) deckt seine Smartphone-Kamera ab.
Bei der Bildschirmsperre stehen unterschiedliche Sicherheitsverfahren zur Auswahl. Am beliebtesten ist immer noch ein Code oder PIN, der zum Entsperren eingegeben werden muss. Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Nutzer vertrauen darauf. Besonders sicher macht hier Apple seine Geräte. Im Gegensatz zu Android, wo der Standard-PIN-Code aus vier Ziffern besteht, müssen bei iPhones sechs Ziffern eingegeben werden. Dadurch erhöht sich der Schutz nochmals immens. Mit einem Muster hat gut jeder Zweite (47 Prozent) seinen Bildschirm geschützt, genauso viele machen dies per Fingerabdrucksensor. Knapp jeder Achte (12 Prozent) nutzt eine Gesichtserkennung, um den Smartphone-Bildschirm zu entsperren. Wenig verbreitet sind Erkennungsverfahren per Stimme (5 Prozent) und mittels Iris-Scanner (4 Prozent). „Die meisten Nutzer setzen nicht nur auf eine einzige Entsperrmethode. Je nach Situation ist es komfortabel, zwischen etablierten Verfahren per Code oder einer neueren, biometrischen Authentifizierung wählen zu können“, so Ritter.
Wie Verbraucher ihr Smartphone umfassend schützen können, hat der Branchenverband Bitkom übrigens in zehn Tipps zur Sicherheit von Smartphones in einem Online-Artikel zusammengefasst.
*Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 991 Smartphone-Nutzer ab 16 Jahren befragt. Die Fragen lauteten: „Welche Sicherheitsprogramme oder -maßnahmen nutzen Sie auf Ihrem privaten Smartphone?“ & „Welche Sicherheitsverfahren nutzen Sie aktuell zum Entsperren Ihres privaten Smartphones?“
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