Bisher konnten Kunden Geld sparen, wenn Sie beispielsweise von einer Prepaid-Karte im Telefónica-Netz zu einem Laufzeitvertrag wechselten. Denn wurde beim Wechsel nur die Tarifart, nicht aber das Netz gewechselt, berechneten die einzelnen Marken von o2 keine Gebühr für den Rufnummernwechsel. Das war vor allem für jüngere und heranwachsende Menschen praktisch, da diese nach Erreichen der Volljährigkeit von Prepaid zu Postpaid unter Erhalt der vertrauten Rufnummer wechseln konnten und dafür nichts bezahlen mussten. Das ändert sich laut einem Bericht von Teltarif unter Berufung auf Händlerkreise ab 18. Februar radikal. Denn der interne Wechsel wird in einigen Konstellationen offenbar überhaupt nicht mehr möglich sein.
Wie Teltarif weiter berichtet, wurden Händler über die Einschränkungen bei der internen Portierung in einem Informationsschreiben von Telefónica mitgeteilt, welches dem Online-Portal zugespielt wurde. Dort wird erklärt, dass künftig interne Portierungen in Echtzeit vom System geprüft und entsprechend abgelehnt werden, wenn diese laut der Prüfmatrix nicht zulässig sind. Diese Liste liegt Teltarif ebenfalls vor, ist allerdings noch sehr unvollständig. Wichtige Marken wie Netzclub oder Fonic sind allerdings eigenartigerweise in der Liste nicht enthalten.
Die Liste scheint dabei relativ willkürlich entstanden zu sein und enthält einige Merkwürdigkeiten. So ist der interne Wechsel aus einem o2-Originaltarif als Laufzeittarif generell zu allen Marken weiterhin möglich und vermutlich auch weiter kostenlos. Von o2 Loop oder Blau Prepaid in einen Postpaidtarif beider Marken wechseln geht hingegen nicht, dafür funktioniert aber der Wechsel in andere Prepaidtarife. Es bleibt also eher abzuwarten, ob die Regelung tatsächlich in der Praxis so eingeführt wird. Generell gibt es ohnehin Möglichkeiten zur Umgehung.
Die Portierung funktioniert weiterhin, wenn die Rufnummer zunächst in einen Prepaidtarif in einem anderen Netz – also von Vodafone oder der Telekom – durchgeführt wird. Anschließend kann die Rufnummer dann problemlos in einen beliebigen Vertrag von Telefónica mitgenommen werden. Da bei dieser Variante für beide Rufnummernwechsel Gebühren anfallen, sollte man sich als ersten Zielvertrag eine Prepaidvariante mit möglichst hohem Bonus für die Rufnummernmitnahme aussuchen. Üblich sind die auch real berechneten Kosten zwischen 25 und knapp 30 Euro, die als Bonus ausgezahlt werden. Diese Bonuszahlung kann dann gleich zur Verrechnung der Kosten für die zweite Portierung eingesetzt werden. Bei allem Aufwand ist es also auch weiterhin möglich, Rufnummern beliebig in andere Vetragsvarianten zu portieren. Bei Telefónica kommt noch erleichternd dazu, dass dort in der Regel auch eine spätere Portierung möglich ist. Der Wunschvertrag kann also sofort abgeschlossen werden und die Rufnummer dann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt in den Vertrag genommen werden.
Du schreibst: ¨Von o2 Loop oder Blau Prepaid in einen Postpaidtarif beider Marken wechseln geht hingegen nicht¨.
Die Grafik auf https://www.teltarif.de/img/arch/2020/kw07/telefonica-interne-portierung-o2-blau-ay-yildiz-eingeschraenkt-2f.jpg gibt dies IMHO aber anders wieder. Hierbei interpretiere ich die Kringel als ¨Ja¨-Merkmal und die X’e als ¨Nein¨-Merkmal.
Desweiteren glaube ich, dass die Ausblendung der übrigen Marken lediglich der Einfachheit geschuldet ist und lediglich Blau eine Sonderrolle erhalten sollte, flankiert von Ay Yildiz und aetka. Zumindest ist ja NettoKOM draußen und auch WhatsApp wird noch (werbewirksam?) erwähnt, jedoch als loser des neuen Tarifgefüges. Das sind aber nur Vermutungen von mir.
Ich habe bei einer früheren Portierung von damals o2 Vertrag über ¨Tarifhaus¨ vermittelt in o2 Prepaid ¨versehentlich¨ den vollen Portierungsbonus ohne eine Portierung bezahlen zu müssen als nicht auszahlbares Bonusguthaben erhalten. Vielleicht ist das auch ein Grund für die neue Regelung ab kommendem Dienstag, man schmiert einfach die Maschine und hat als angenehmen Nebeneffekt wieder einmal weniger Kundenanfragen. Aber auch das ist wieder eine Spekulation/Interpretation, deren Wahrheitswert noch gar nicht sicher feststeht.
Das stimmt, man könnte es natürlich auch so herum interpretieren. Dann würde es natürlich komplett anders aussehen und nahezu alle Wechselmöglichkeiten betreffen. Wir können nur abwarten, ob das wirklich lautlos umgesetzt wird.