Mit der Umstellung von BLAU auf die Bestellplattform von O2 hat sich für die Nutzer einiges geändert. Insbesondere der Wegfall der Rufnummernwahl dürfte einige schmerzen, denn seit kurzem werden diese automatisch zugeteilt. Zuvor war es möglich, eine Rufnummer im Bestellprozess auszuwählen oder sogar VIP-Rufnummern mit attraktiven Zahlenkombinationen zu erwerben. Doch das sind nicht die einzigen Änderungen durch die Umstellung.
Aus E-Plus wird O2
Mit der Übernahme von E-Plus durch den Telefónica-Konzern haben auch verschiedene Discounter-Marken den Besitzer gewechselt. Während einige Discounter wie beispielsweise Simyo in Folge der zwangsläufigen Konsolidierung als Marle vom Markt verschwinden, hält Telefónica an BLAU als Discounter fest, gliedert sogar andere Discounter in diese Marke ein. Mit der Übernahme wurden aber auch beide Mobilfunknetze zusammengelegt. Auch beim Bestellprozess und teilweise den Konditionen der ehemaligen E-Plus-Discounter hat sich einiges geändert – nicht immer zum Vorteil der Kunden.
Rufnummer und Laufzeit
So gibt es seit einigen Wochen keine Möglichkeit mehr, während des Bestellprozesses eine Rufnummer auszuwählen. Wird von der Möglichkeit der Rufnummernmitnahme kein Gebrauch gemacht, bekommt der Käufer eine Nummer zugeteilt. Diese erfährt der Nutzer erst nach dem Eintreffen des Startersets, welches nun auch von Blau über DPD als Versanddienstleister verschickt wird.
Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern ist diese Rufnummer auch nicht auf dem Kartenträger selbst aufgedruckt, sondern wird im mitgelieferten Begleitschreiben bekanntgegeben. Vor der ersten Nutzung ist die Freischaltung der Karte im Netz erforderlich. Hierzu müssen Rufnummer und Geburtsdatum des Käufers eingegeben werden. Letztes muss mit den Angaben im Bestellprozess übereinstimmen. Die Freischaltung selber dauert dann nur wenige Sekunden, danach ist die Karte nutzbar und das Startguthaben (derzeit 10 Euro) bereits aufgebucht. Bei der Abfrage der Kartengültigkeit allerdings wird der eine oder andere erstaunt auf das Display schauen.
War es bisher so, dass Karten von BLAU ein Jahr gültig waren und anschließend noch zwei Monate in einer Karenzzeit weiter für ankommende Anrufe erreichbar waren, schraubt O2 die Gültigkeit nun offenbar auf magere 6 Monat herunter. Das konnten wir jedenfalls bei zwei Testkarten feststellen, die zeitlich und namentlich unabhängig voneinander bestellt wurden. Ein Umstand, der so bisher kaum öffentlich kommuniziert wurde. Allerdings wird dieses „Problem“ ein wenig relativiert, da BLAU nun auch per Überweisung nachladbar ist.
Per Überweisung aufladen
Erfreulicherweise wurde auch an dieser Stelle ein bei Nutzern sehr beliebtes Aufladeverfahren übernommen, nämlich die Überweisung ohne Mindestbetrag. Hierzu muss einfach eine Banküberweisung mit der gewünschten Aufladesumme an O2 vorgenommen werden und die Rufnummer nebst vierstelliger Prüfsumme als Betreff angegeben werden. Diese Prüfnummer erfährt der Nutzer entweder mit einer leeren SMS an die 56656 (kostenlos) oder über den praktischen Prüfsummenrechner von Prepaid-Wiki, welcher bislang nur für Original O2-Prepaidkarten oder Tchibo Mobil funktionierte. Der Clou dabei: Jede Aufladung verlängert die Gültigkeit der Prepaidkarte um ein weiteres Jahr. Die Betonung liegt dabei auf „jede Aufladung“, denn auch Centbeträge verlängern die Gültigkeit entsprechend. Wir haben es ausprobiert und auf diese Weise unsere eigentlich nur 6 Monate gültige Blau-Testkarte auf 12 Monate Gültigkeit verlängert. Eine gute und günstige Möglichkeit also, wenig genutzte Karten am Leben zu erhalten.
Fazit: Zeitfenster nicht tragisch aber Rufnummernwahl fehlt
Unser kleines Fazit zum „neuen“ BLAU: Die Gültigkeitsbeschränkung auf 6 Monate ist nur auf den ersten Blick ärgerlich, lässt sich diese doch bei entsprechendem Wissen problemlos aufheben. Schade ist allerdings, dass man sich beim Kauf nun mit einer zufällig vergebenen Rufnummer begnügen muss. Diese werden übrigens derzeit mit dem Rufnummernblock 01590-60xx vergeben. Prepaidkarten von BLAU im 9-Cent-Tarif gibt es derzeit mit 10 Euro Startguthaben zum Kaufpreis von 9,99 Euro und damit rechnerisch kostenlos.
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