Als in den 1980er Jahren die ersten Mobiltelefone erschwinglich wurden und das zumindest teilweise digitalisierte C-Netz der Deutschen Post mobile Telefonie in Deutschland ermöglichte, war die SIM-Karte in Form und Größe einer Kreditkarte ein unverzichtbares Werkzeug zum Einbuchen in das Mobilfunknetz. Auch Anfang der 1990er, als sich D- und E-Netz etablierten, nutzten die ersten Smartphones noch das sperrige SIM-Kartenformat. Doch mit der Verkleinerung der Empfangstechnik wurden auch neue Formate für die SIM-Karte erforderlich.
Schnell reduzierte sich die Größe der Karte und die Mini-SIM-Karte war geboren. Viele Jahre war nun diese Größe die Standard-SIM für die zahlreichen Mobilfunktelefone am Mark. Während sich also äußerlich zunächst nichts änderte, entwickelte sich die verwendete Chip-Technik im inneren der Karte weiter. So reduzierte sich beispielsweise auch die Versorgungsspannung von zunächst 5 Volt auf 3 Volt und schließlich auf 1,8 Volt. Die nächste Größenänderung ging einher mit einer weiteren Revolution auf dem Mobilfunkmarkt: Dem iPhone.
Zwar nutzen die iPhones der ersten Generationen (iPhone, iPhone 3 und iPhone 3GS) noch die herkömmlichen SIM-Karten. Schon mit dem iPhone 4 aber reduzierte sich die Größe der SIM nochmals merklich. Die Micro-SIM war geboren.
Diese hatte vor allem einen Größenvorteil und ließ sich beim iPhone nicht mehr in einen herkömmlichen SIM-Halter schieben, sondern wurde über einen kleinen Halter seitlich eingesetzt. Doch damit war der Verkleinerungsprozess der SIM-Karte noch nicht abgeschlossen.
Denn schon mit dem Nachfolgemodell – dem iPhone 5 – reduzierte sich die Größe der SIM-Karte nochmals um ein paar Millimeter. Die Nano-SIM besteht kaum noch als Trägermateriel aus Plastik, sondern nur noch den Kontaktflächen – die sich übrigens im Vergleich zur großen SIM-Karte kaum merklich verkleinert haben. Doch mit der Menge an SIM-Formaten kamen auch die Probleme.
Denn zumindest in der Anfangszeit waren zahlreiche verschiedene Mobilfunkgeräte am Markt, die auch verschiedene SIM-Kartenformate verlangten. Zunächst mussten sich Nutzer beim Abschluss eines Mobilfunkvertrages die richtige Karte schicken lassen oder beim Gerätewechsel einen Kartentausch vornehmen. Erst nach und nach setzte sich eine geniale Erfindung durch: Die Kombi-SIM und später die Triple-SIM. Hier lässt sich das nötige Format dank Vorstanzung herausbrechen. Auch Adapter kamen auf den Markt, die bei Bedarf wieder eine Vergrößerung des Formates erlaubten. So lässt sich das Format der SIM je nach Bedarf beliebig ändern.
Erstaunlich ist allerdings, dass sich das eigentliche Trägerformat nicht geändert hat. Obwohl es schon seit Jahrzehnten keine Geräte mehr gibt, die SIM-Karten im Vollformat verwenden – im Urzustand liefern die allermeisten Mobilfunker noch das Standard-Format aus. Dabei entsteht unnötiger Plastikabfall, der natürlich auch aus Umweltschutzgründen eine Belastung darstellt. Ein Unternehmen hat das schon sehr früh erkannt und das Format der ausgelieferten SIM-Karten einfach mal halbiert. Die Rede ist von EDEKA smart.
Schon zum Start Anfang 2018 wurde dort die SIM-Karte in einem verkleinerten Träger ausgeliefert und der Umweltaspekt der Verkleinerung hervorgehoben. Vor wenigen Tagen hat nun auch Vodafone bekannt gegeben, seine SIM-Karten ab April 2020 auch im verkleinerten Format anzubieten. Vodafone rechnet vor: Pro Jahr gibt Vodafone Deutschland an seine Kunden mehr als zehn Millionen SIM-Karten aus. Durch diese nun beschlossene Maßnahme werden 20 Tonnen Plastik und 300 Tonnen CO2 eingespart – und zwar jedes Jahr. Ein begrüßenswerter Schritt, der keinem wehtut. Denn wie gesagt: Das Vollformat wird nirgends mehr benötigt. Selbst wer noch ein altes Mobilfunkgerät hat, wird neue SIM-Karten schon wegen der reduzierten Spannung nicht mehr nutzen können. Der nächste Schritt um Plastik komplett zu vermeiden wird dann wohl die eSIM sein. Diese stellen wir aber unseren Lesern demnächst in einem separaten Artikel bei Prepaid-Wiki.de vor. Alles zur Entwicklung der SIM, den Varianten und Modulen ist auch auf unserer Prepaid-Wiki-Seite zu finden.
Quelle: © Vodafone
Ich habe diese Woche noch eine CallYa Karte von Vodafone bekommen und das war eine Triple SIM im traditionellen Vollformatträger.
PS: Im Artikel gibt es noch einen kleinen Tippfehler (Komi statt Kombi-SIM). 😉
“Erst nach und nach setzte sich eine geniale Erfindung durch: Die Komi-SIM und später die Triple-SIM.”
Ansonsten finde ich deine Seite großartig, die glaube ich weltweit ihresgleichen sucht.
:-)))
Vielen Dank für das Lob und den Hinweis. Wurde korrigiert.
Beste Grüße
Mike