Zum heutigen Aktionstag des Europäischen Notrufs 112 fordert DEKRA alle Eltern, Lehrer und Erzieher auf, auch Kinder zu informieren, was bei einem Notfall zu tun ist. “Wenn Kinder wissen, dass sie im Fall des Falles über die 112 schnell Hilfe rufen können, hilft das Leben retten”, sagt Markus Egelhaaf, Unfallforscher bei DEKRA. Erst im September 2018 konnte ein vierjähriger Junge aus der spanischen Region Kastilien und León seiner Mutter mit dem Notruf das Leben retten. Als die an Diabetes erkrankte Frau ohnmächtig wurde, wählte der Junge die 112 und verständigte den Rettungsdienst. Im Mai 2017 hatte ein Vierjähriger aus Saulgrub bei Garmisch-Partenkirchen per 112 Hilfe gerufen, als seine Großmutter plötzlich umfiel und regungslos liegen blieb.
Seit Dezember 2008 gilt in der Europäischen Union die einheitliche Notrufnummer 112. Kostenfrei und ohne Vorwahl kann hier aus allen Fest- und Mobilfunknetzen Hilfe gerufen werden. Generell erreicht man eine ständig besetzte Leitstelle, in der mindestens die Landessprache und Englisch gesprochen werden. Egal, ob der Rettungsdienst, die Feuerwehr oder die Polizei benötigt werden, der Notruf wird entweder direkt bearbeitet oder nach kurzer Abfrage der Notlage an die zuständige Leitstelle weitervermittelt. Mittlerweile haben sich auch viele Nicht-EU-Länder diesem lebensrettenden Konzept angeschlossen. Die bekannten nationalen Notrufnummern wie etwa in Deutschland die 110 der Polizei, bleiben parallel bestehen.
Trotzdem ist die Nummer 112 längst nicht allen Bürgern bekannt. Im Jahr 2015, so eine Umfrage der EU, kannte noch fast jeder vierte Bürger in Deutschland (24 Prozent) die 112 nicht. Europaweit war die lebensrettende Zahlenkombination sogar jedem Zweiten (51 Prozent) nicht bekannt. Gerade auch bei Reisen innerhalb der EU ist die einheitliche Notrufnummer ein großer Vorteil. So muss sich – zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall – niemand erst auf die zeitraubende Suche nach der richtigen Nummer machen.
“Im Notfall gibt es keine Zeit zu verlieren. Je schneller die Rettungskräfte vor Ort sind, umso höher sind die Chancen, Menschenleben zu retten”, sagt der Unfallforscher von DEKRA. “Ob Smartphone oder Festnetz, jeder sollte die 112 sofort verfügbar haben, damit im Ernstfall nicht wertvolle Zeit mit der Suche nach der richtigen Telefonnummer verloren geht. Dazu gehört auch, dass auch Kinder immer wieder darauf vorbereitet werden, wann und wie ein Notruf abzusetzen ist”, so Egelhaaf.
Notruf 112: Das müssen (nicht nur) Kinder wissen
WANN
- Wähle 112, um Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei zu rufen
- zum Beispiel bei einem Unfall vor der Schule
- wenn sich jemand beim Spielen schwer verletzt hat
- wenn ein Haus brennt
WICHTIG
- Suche zuerst Hilfe bei einem Erwachsenen
- Wenn kein Erwachsener da ist, rufe die 112 an
- Sage der Rettungsstelle deinen Namen
- Beschreibe genau, was passiert ist und wo
- Lege erst dann auf, wenn es die Leitstelle sagt
ACHTUNG
- Ruf die 112 nur, wenn es ein echter Notfall ist!
- Ruf die 112 nie zum Spaß an!
- Wenn Du aus Versehen angerufen hast, leg nicht einfach auf,
sondern sag: "Es war ein Versehen." Sonst fährt der
Rettungswagen womöglich umsonst los
Übrigens: Merken kann man sich die 112 ganz leicht: Linker Daumen hoch für die 1, rechter Daumen hoch für die 1 und beide Daumen zusammen für die 2.
(Quelle: Presseportal)
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