Verzicht auf das Smartphone: Leichter vorgenommen als umgesetzt.
Erstellt am 02.01.2020 von Mike Bauerfeind
Fast jeder Vierte hat es schon einmal versucht, bewusst auf die Nutzung digitaler Medien zu verzichten – und nicht durchgehalten. Digital Detox nennt sich der Trend zum zeitweisen Weglegen des Smartphones oder Tablets. Was vernünftig und einfach klingt, ist es in der Praxis aber nicht. Viel zu sehr haben sich die Deutschen auf den ständigen Blick aufs Gerät gewöhnt und können von dieser Gewohnheit nur schwer ablassen. Das jedenfalls zeigt eine eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im November 2019.
Jeder Zehnte will es versuchen
Zeitweise das Smartphone ausschalten und die sozialen Medien ignorieren – rund jeder zehnte Bundesbürger (11 Prozent) hat sich diesen Vorsatz für 2020 vorgenommen. Doch der zeitweise bewusste Verzicht auf alle digitalen Medien ist oft schwerer, als mancher denkt. Denn jeder Vierte (24 Prozent) der Befragten gab an, es mit dem Digital Detox schon einmal versucht, dies jedoch nicht durchgehalten zu haben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahren. „Für viele ist es zur Gewohnheit geworden, zwischendurch immer wieder auf das Smartphone zu schauen. Ob und wann diese Angewohnheit zur Belastung werden kann, ist dabei individuell unterschiedlich. Fest steht, dass es vielen Menschen schwerfällt, auch nur für kurze Zeit auf ihr Smartphone oder digitale Medien zu verzichten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Bewusster Verzicht
Immerhin sind es 7 Prozent, die inzwischen bewusst regelmäßig für ein paar Stunden auf Twitter, Facebook oder Instagram und auch auf alle anderen Netzwerknutzungen mit Smartphone oder Tablet verzichten. 16 Prozent ist Digital Detox jedoch schon über einen oder mehrere Tage gelungen. Jeder Dritte (35 Prozent) sagt allerdings auch, kein Interesse daran zu haben, auf digitale Medien zu verzichten. Dabei ist diese Einstellung unter den Jüngeren stärker ausgeprägt: 45 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wollen immer online bleiben, bei den über 65-Jährigen ist es immer noch jeder Vierte (24 Prozent). Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist der Trend bedenklich. Hier sollten Eltern besser auf die Mediennutzung ihrer Kinder aufpassen und bei Bedarf auch reglementieren, wie lange täglich auf Facebook & Co. verbracht werden darf.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im November 2019 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Frage lautete: “Gibt es Tage im Jahr, an denen Sie bewusst auf alle digitalen Medien verzichten und nicht für andere via E-Mail, soziale Netzwerke oder Handy erreichbar sind?“
- Teaser_Jugendliche: © pixabay/natureaddict
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