Mit einem Aktionstarif geht derzeit der Service-Provider mobilcom-debitel auf Neukundenfang. Die Eckdaten des Postpaidtarifes lesen sich dabei auf den ersten Blick auch recht gut. Zum monatlichen Tarifpreis von nur 3,99 Euro (statt 11,99 Euro) bekommt der Kunde ein monatliches Datenvolumen von 1 GB sowie je 50 Telefonieminuten und SMS in alle Netze. Realisiert wird das Angebot im Netz von Telefónica. Doch lohnt sich der Tarif wirklich?
Bei Abschluss des Smartphone-Tarifes bindet sich der Kunde zunächst 24 Monate an mobilcom-debitel. Wird nicht rechtzeitig spätestens 3 Monate vor dem Vertragsende gekündigt, verlängert sich der Vertrag automatisch um jeweils 1 weiteres Jahr. Eine rechtzeitige Kündigung ist auch dringend anzuraten, denn versäumt der Kunde den Termin, erhöht sich ab dem 25. Vertragsmonat der Tarifpreis auf deutlich zu hohe 11,99 Euro im Monat. Hier gibt es definitiv günstigere Anbieter mit mehr Datenvolumen und einer Allnet-Flatrate. Aktuell steht hier beispielsweise der Aktionstarif von Tchibo mobil für nur 9,99 Euro im Monat mit 2 GB und einer Telefonie- und SMS-Flatrate zur Verfügung. Dieser Tarif kann im Nachgang im Kundenportal sogar auf Prepaid umgestellt werden. Immerhin, mobilcom-debitel verzichtet beim Aktionstarif auf die sonst fällige Anschlussgebühr von teuren 39,99 Euro. Auf die gesamte Vertragslaufzeit gerechnet fallen also nur 95,76 Euro an.
Selbst für Wenigtelefonierer lohnt sich der Tarif des Service-Providers kaum. Denn 50 Minuten im Monat sind schnell abtelefoniert und dann wird es richtig teuer: Kaum noch zeitgemäße 29 Cent pro Telefonieminute lassen den Tarif für Telefonie absolut unattraktiv werden. Nicht viel besser sieht es bei den SMS aus, die mit 19 Cent pro Stück nach Verbrauch der Inkluisivnachrichen zu Buche schlagen. Man sollte also vor Abschluss eines solchen Laufzeitvertrages sein Telefonieverhalten ganz genau analysieren, um vor bösen Überraschungen sicher zu sein. Nur ein Rechenbeispiel: Wird im Monat die doppelten Telefonieminuten verbraucht als inkludiert – also eine knappe Stunde mehr telefoniert, kosten die 50 Zusatzminuten so viel, wie mehr als drei Aktionstarife, nämlich satte 14,50 Euro. Zum Vergleich: Fast alle Prepaidanbieter verlangen in der Regel nicht mehr als 9 Cent, also weniger als zwei Drittel der 29 Cent von mobilcom-debitel. Zugegeben: Komplett zum gleichen Preis gibt es keinen vergleichbaren Prepaidtarif – wohl aber günstige Alternativen.
Mit 4,99 Euro ist discoTEL nicht viel teurer als mobilcom-debitel – dafür mit dem Vorteil der monatlichen Optionskündbarkeit und deutlich günstigeren Telefonie- und SMS-Kosten. Die Option Clever S bietet immerhin 500 MB Datenvolumen sowie jeweils 50 Minuten und SMS. Folgeminuten kosten hier aber nur günstige 6 Cent, ebenso SMS. Für 7,95 Euro gibt es bei diesem Anbieter ein Datenvolumen von 1,25 GB und sogar 400 Telefonieminuten oder SMS. Es gibt also durchaus ähnliche Tarife im Bereich der Prepaidanbieter. Und hier ist der Kunde flexibler und wird nicht in eine Kosten- oder Vertragsfalle tappen. Von einem Aktionstarif, der wie mobilcom-debitel titelt „Wahnsinn“ ist kann also beim Angebot beim besten Willen nicht die Rede sein.
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