Alle Jahre wieder kommt die Urlaubszeit – die Deutschen lieben sie: Im letzten Jahr vor der Pandemie, 2019, zog es nicht weniger als 55 Millionen in die Ferne; bei 83 Millionen Einwohnern ein äußerst beachtlicher Wert.
Natürlich ist das Smartphone heute als echtes Allround-Gerät für alle Lebenslagen ein völlig unverzichtbarer Begleiter bei solchen Reisen. Allerdings gibt es im Urlaub so manches, was die gewohnte Nutzung verhindert oder das teure Stück Elektronik sogar verschiedensten Gefahren unterwirft. Auf den folgenden Zeilen deshalb ein kleiner „Werkzeugkasten“ voller Tipps für eine sichere, effektive Nutzung des Helfers selbst an fernen Gestaden.
Die Roaming-Gebühren sind innerhalb der EU schon seit 2017 Geschichte. Wer jedoch eine Prepaid-Karte besitzt, sollte unbedingt vor dem Reiseantritt einen genauen Blick in die Bedingungen seines Providers werfen.
Zwar gestatten mittlerweile sehr viele Anbieter ein Roaming unter denselben Bedingungen wie bei Mobilfunkverträgen. Teilweise ist es jedoch nötig, die Auslandsnutzung zunächst zu aktivieren. Überdies können die Auslandstelefonie und Datennutzung jenseits der EU-Grenzen schwierig bis teilweise unmöglich sein. Dort muss also im Zweifelsfall eine einheimische Prepaid-SIM genutzt werden.
Selbst dort, wo Roaming mit einer Prepaid-Karte problemlos möglich ist, stehen reisende Nutzer oftmals rasch vor einem Problem ganz praktischer Natur: Das Aufladen des Guthabens ist im Ausland sehr häufig nur unter stark erschwerten Bedingungen und vielfach sogar gar nicht möglich.
Oftmals bleibt deshalb nur die Option, Daheimgebliebene zu kontaktieren und sie zu bitten, das Aufladen von Deutschland aus zu übernehmen. Wer sich derartige Mühen ersparen will, sollte vor dem Urlaub unbedingt sein Konto ausreichend „boosten“, damit genügend Telefonminuten und Datenvolumen selbst für sehr eifrige Urlaubsbilder-Versender zur Verfügung stehen.
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Egal ob beim fußläufigen Erkunden des Urlaubsortes oder auf Touren mit Mietwagen, Quad und Co.: Gerade im unbekannten Ausland sind Navi-Apps extrem nützlich. Allerdings sind sie im Online-Betrieb ziemliche Datenverbraucher und können ein Prepaid-Volumen rasch entleeren. Geschieht das mitten in unbekanntem Terrain, ist das Problem oft groß – mitunter werden die Karten- und Routeninformationen andauernd nachgeladen.
Besser ist es deshalb, das Hotel-WLAN zu nutzen, um sich darüber Offline-Karten herunterzuladen. Bei Google Maps geht das ebenso wie bei Apple Maps und vielen anderen Apps. Damit ist dann ganz normales Navigieren möglich, zumindest innerhalb des heruntergeladenen Kartenausschnittes – der deshalb großzügig sein sollte. Allerdings: Echtzeit-Verkehrsinformationen sind dann natürlich nicht möglich.
Selbst in einem Europa ohne Roaming-Gebühren dürfen Provider das Datenvolumen unter bestimmten Voraussetzungen reduzieren. Diesbezüglich sollten Urlauber unbedingt ihre Apps und insbesondere Spiele einem sehr genauen Blick unterziehen. Viele von ihnen laden zumindest bei aktiver Nutzung andauernd Daten im Hintergrund nach; teilweise geschieht das sogar jederzeit.
Im Zweifelsfall sollten den Apps deshalb die jeweiligen Berechtigungen (etwa Hintergrunddaten) entzogen werden, um unkontrolliertes Leeren des Guthabens zu unterbinden. Speziell bei Spielen ist zudem selbst bei der Nutzung Vorsicht geboten. Besser sollte man sie deshalb nur bei WLAN-Anbindung verwenden und außerhalb davon Games, die nur deutlich weniger Datenverbrauch haben.
Im Zweifelsfall hilft es deshalb sowohl dem Datenvolumen als auch der Urlaubsfreude, Games zu spielen, die keine andauernde Aufmerksamkeit und Datenverbindung benötigen. Das ist besonders bei Sportwetten der Fall. Sämtliche der globalen Größen auf diesem Gebiet gestatten es, seine Wetten zu platzieren und sich dann wieder anderen Dingen zu widmen – der Urlaub soll ja schließlich nicht nur daraus bestehen, aufs Display zu schauen. Apropos Display:
5. Unbedingt Display-Sperre einrichten
Gestohlen wird auf der ganzen Welt. Allerdings lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass viele beliebte Urlaubsorte ziemliche Hotspots sind. Nicht zuletzt in Anbetracht der zahlreichen Login-Informationen – etwa zu Zahlungsdienstleistern – die auf vielen Smartphones gespeichert sind, sollte deshalb wenigstens für den Urlaub eine wirksame Display-Sperre eingerichtet werden.
Ob PIN, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung ist dabei relativ gleichgültig. Hauptsache, es kann nicht jeder „Finder“ mit wenig mehr als einer Wischbewegung Zugang zu all diesen Daten bekommen. Denn geschieht das und geht jemand damit auf Einkaufstour, ist der ganze Urlaub oftmals bedroht.
Übrigens: Natürlich hilft die Sperre allein nicht vor Verlust und Diebstahl. Vor Reiseantritt sollte deshalb unbedingt die Ortungsfunktion aktiviert werden. Und tritt der Fall der Fälle ein, sollte unbedingt Anzeige erstattet werden – ja, selbst im Ausland.
Selbst Smartphones der unteren Preisklassen nutzen heute meist recht robustes Glas. Wo jedoch Schutzfolien oftmals nur wenige Euros kosten, greifen viele User verständlicherweise zu, um doppelten Schutz zu gewährleisten – zumal dieser keinerlei Nachteile hat.
Allerdings handelt es sich eben lediglich um Kunststofffolien, die nur mit einem absichtlich schwachen Kleber haften. Gerade am Strand kann das schnell problematisch werden. Denn unter gleißender Sonne neigen viele Folien dazu, sich vom Glas abzulösen. Erkennbar ist das an den Luftblasen, die sich bilden.
Das Problem: Oftmals ist es danach nicht mehr möglich, die Folie blasenfrei anzudrücken, sie muss ersetzt werden. Wer das vermeiden möchte, positioniert sein Handy einfach immer auf eine Weise, durch die die Sonne nicht andauernd aufs Display scheint.
Übrigens: Generell vertragen Smartphones große Hitze nicht sonderlich gut. Besonders am schattenlosen Strand sollten sie deshalb immer in ein Tuch eingewickelt oder auf ähnliche Weise geschützt werden.
Immer mehr Smartphones sind nicht nur spritzwasserfest, sondern können sogar unter Wasser benutzt werden. Gerade beim Strandurlaub ist das natürlich sehr reizvoll. Doch selbst wenn der 3,5 mm Kopfhörerstecker ein Auslaufmodell ist, haben praktisch alle Geräte wenigstens noch einen USB-Anschluss.
Der wiederum kann am Strand zu einem ziemlichen Problem werden – denn Sand gelangt rasch dorthinein und lässt sich kaum wieder entfernen. Schlimmstenfalls passt der Ladestecker dann nicht mehr.
Badeurlauber tun deshalb gut daran, das Handy vor dem Strandbesuch in eine wasserdichte Schutzhülle zu stecken; schließlich können Sandkörner auch tiefe Kratzer verursachen. Angenehmer Nebeneffekt: Viele dieser Taschen geben Auftrieb. Gleitet das Handy beim Schnorcheln aus der Hand, schwimmt es auf, statt auf den Meeresgrund zu sinken.
Das Smartphone ist für die meisten User nicht nur Kommunikationsmittel, sondern ebenso ein Gerät, um Käufe zu tätigen und auf andere Weise mit Geld zu agieren. Wenn diesbezüglich allerdings Login- und Zahlungsdaten (etwa beim Nutzen eines Payment-Dienstleisters) übertragen werden, ist im Urlaub allerhöchste Vorsicht geboten.
Öffentlich zugängliche WLAN-Verbindungen, beispielsweise an Flughäfen und in Hotels, sind diesbezüglich unter Datenschützern als haarsträubend unsicher bekannt. Jeder, der sich darin einwählt, kann die Verbindungen aller anderen Nutzer relativ einfach abfangen.
Wenn also im Urlaub digital gekauft und bezahlt wird, sollte dafür unbedingt das Handynetz genutzt werden. Keinesfalls ein WLAN, zu dem jeder Zugang hat – das gilt selbst in Fällen, in denen nur Hotelgäste das Passwort erhalten.
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Selbst im geeinten Europa gibt es nach wie vor zumindest Unterschiede bei den Netzsteckern. Das heißt, selbst wenn die meisten Handy-Ladegeräte mit leicht unterschiedlichen Netzspannungen arbeiten können, so ist es zumindest nötig, Adapterstecker mitzunehmen.
Ein weiteres Problem besteht in vielen Hotelzimmern. Diese sind häufig nicht gerade mit vielen Steckdosen ausgestattet. Je nachdem, welche anderen Elektrogeräte man nutzt, ist der Platz schnell limitiert, um das Handy aufzuladen – von der Notwendigkeit, mehrere Adapterstecker besitzen zu müssen, ganz zu schweigen.
Sofern es im Zimmer allerdings einen halbwegs modernen Flachbildfernseher gibt, ist das Problem häufig vom Tisch. Sehr viele dieser TV-Geräte besitzen an den Seiten oder hinten einen USB-Anschluss. Zumindest bei laufendem Fernseher liefern diese oft genügend Spannung, um das Handy wieder aufzuladen
9. Das Handy am Strand praxistauglich verstecken
Der Sprung in die Wellen ist einer der wenigen Momente, in denen selbst Handy-Vielnutzer ihr Gerät nicht unbedingt dabeihaben möchten – selbst mit der bereits erwähnten Schutzhülle stört es schließlich, um den Hals hängend, beim Schwimmen und Tauchen.
An einem Strandabschnitt allerdings ist gerade wegen des Andrangs das Risiko für Diebstahl besonders groß. Eigentlich wäre es daher am praktikabelsten, das Handy gleich im Zimmer zu lassen und es dort – ausgeschaltet – im Safe aufzubewahren.
Wenn das keine Option ist, dann muss das Gerät am Strand praxistauglich versteckt werden. Der alte Trick „aufgeschnittene und gereinigte Sonnencreme-Flasche“ ist jedoch aufgrund des enormen Bekanntheitsgrades kein sicheres Versteck mehr – jeder Dieb muss die Flasche schließlich nur kurz schütteln und spürt das klackernde Handy.
Tatsächlich gibt es am Strand deshalb nur zwei wirklich taugliche Verstecke:
Wer beides nicht praktikabel findet, dem bleibt nur, das Handy samt Schutzbeutel in eine kleine Bauchtasche zu stecken – die behindert kaum beim Schwimmen.