Die Auswahl der zu tippenden Lottozahlen stellt für viele Menschen immer wieder eine Herausforderung dar. Einige Spieler verfolgen dabei eine recht einfache Strategie, indem sie persönlich wichtige Daten wie den eigenen Geburtstag oder den Hochzeitstag in Zahlen umwandeln und auf dem Spielschein markieren. Andererseits versuchen einige Teilnehmer, Muster in der Statistik der Lottozahlen zu entdecken. Nach allgemeinen statistischen Grundsätzen sollte jede Zahl etwa gleich oft gezogen werden. Ob dies tatsächlich der Fall ist, beantwortet ein Blick in die reale Lottostatistik, die einige Phänomene zu bieten hat.
Die Wahrscheinlichkeit beträgt etwa 1 zu 16 Millionen, dass ein Spieler genau die sechs richtigen Zahlen tippt. Trotz dieser geringen Wahrscheinlichkeit ist es schon vorgekommen, dass beim äußerst beliebten Lotto 6 aus 49 zweimal die gleichen Zahlen gezogen wurden.
Bei der Ziehung am 21. Juni 1995 wurden die Zahlen 15, 25, 27, 30, 42 und 48 gezogen – dieselben Zahlen, die bereits am 20. Dezember 1986 die Gewinnkombination bildeten. Solche Ereignisse verfestigten bei einigen Spielern den Glauben, dass es klug sein könnte, Zahlen zu tippen, die bereits Gewinnkombinationen waren.
Der erste Deutsche, der im Lotto zum Millionär wurde, tippte am 2. September 1956 die Zahlen 14, 26, 31, 40, 48 und 49. Diese Kombination hat bis heute zahlreiche Nachahmer gefunden. Tatsächlich wurden mit dieser Strategie schon einige Gewinne erzielt. Das Problem ist jedoch, dass viele Spieler diese Methode anwenden. So kann es vorkommen, dass mehrere Teilnehmer die gleichen Zahlen tippen und sich den Gewinn teilen müssen.
Ein Beispiel für einen solchen Fall ist die Ziehung vom 18. Juni 1977. An diesem Tag hatten mehr als 200 Spieler die Zahlen 9, 17, 18, 20, 29 und 40 auf ihren Lottoscheinen, die eine Woche zuvor in den Niederlanden gezogen worden waren. Keiner von ihnen wurde Millionär, aber jeder erhielt 30.700 D-Mark.
Häufig greifen Lottospieler, die sich nicht sicher sind, welche Zahlen sie tippen sollen, zu einem alten Trick: Sie malen Muster oder zeichnen mit ihren Kreuzen eine Diagonale. Aufgrund der begrenzten Größe des Lottoscheins sind jedoch nicht viele verschiedene „Kunstwerke“ möglich. Daher besteht bei dieser Methode ein hohes Risiko, dass viele Mitspieler das gleiche Muster gewählt haben und der Gewinn geteilt werden muss.
Ein markantes Beispiel dafür ereignete sich am 4. Oktober 1997, als die Zahlen 9, 13, 23, 27, 38 und 40 gezogen und von 124 Lottospielern gewählt wurden. Kein Zufall, denn diese Zahlen bildeten ein „U“. Natürlich mussten sich die Gewinner den Gewinn teilen und erhielten jeweils 53.900 Mark.
Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis fand am 15. Februar 2003 statt, als die gezogenen Zahlen eine Diagonale von 6 bis 30 bildeten. Zu diesem Zeitpunkt hatten mehr als 25.000 Spieler genau diese Zahlenkombination gewählt. Dies war der Tag, an dem in dieser Gewinnklasse der geringste Pro-Kopf-Betrag ausgezahlt wurde – die Teilnehmer erhielten lediglich 201,30 € pro Person.
Die Ziehungshäufigkeit der einzelnen Zahlen ist unterschiedlich und wird in der Lottostatistik genau erfasst. In der Regel wird jede Zahl mindestens einmal im Jahr gezogen. Die Statistiken sind frei zugänglich und können jederzeit mit einem internetfähigen Smartphone abgerufen werden.
Als besonders glückliche Zahlen erwiesen sich die 6 und die 32, die jeweils mehr als 500 Mal gezogen wurden. Die 13 hingegen wird ihrem Ruf als Unglückszahl gerecht – sie wurde seit Beginn der Lottoziehung bis heute seltener gezogen als alle anderen Zahlen.