Kaum Breitband-Versorgung im Speckgürtel
Erstellt am 18.10.2016 von Mike Bauerfeind
Der Trend ist klar erkennbar: Arbeiten in der Großstadt, Leben im so genannten Speckgürtel. Denn hier sind oft Miet- und Kaufpreise günstiger und die Lebensqualität steigt im Vergleich zur Enge der Großstadt. Die umliegenden Gemeinden profitieren dank Bevölkerungszuwachs davon und fördern diese Ansiedlungen. Allerdings zeigt nun eine Studie, was viele vorher schon ahnten: Oft mangelt es an Breitbandversorgung.
Studie zeigt Realität
Das neue Gesellschaftsmagazin Clutch (www.clutch.frauwerk.de) hat in der Erstausgabe seines Magazins die Ortschaften im Umkreis von 10 Kilometern von vierzehn deutschen Großstädten untersucht. Im Kern konnten dabei nur wenige Gemeinden mit einer guten Breitbandversorgung überzeugen. Selbst beim Spitzenreiter Frankfurt am Main waren nur ein Drittel der nahen Orte flächendecken mit den heute üblichen Leistungswerten von 50 MBit oder mehr versorgt. In Dresden, Dortmund, Hamburg und Nürnberg konnte das nicht eine Gemeinde in der Nähe durchgängig bieten.
Grenzen verschwimmen
Gerade in der heute zunehmend mehr vernetzten Arbeitswelt verschwimmen zunehmend die Grenzen zum Privatleben. Doch ohne angemessene Geschwindigkeiten wird es schwierig, Arbeiten im Homeoffice zu erledigen und Freiheiten bei der Wahl des Arbeitsortes auszunutzen. Doch genau das können viele kleine Orte in Ballungsräumen nach wie vor nicht gewährleisten. Neben Frankfurt bietet noch Hamburg und Köln eine vergleichsweise gute Anbindung, wo jede fünfte Gemeinde den Anforderungen an ein gut nutzbares Breitbandnetz genügt.
Immobilienpreise
Ein nicht zu unterschätzender Faktor selbst bei der Suche nach Privatimmobilien ist der Stand des Breitbandausbaus ebenfalls. So wirkt sich eine schlechte Anbindung nicht zuletzt auch auf den erzielbaren Preis für eine Immobilie aus. Auf Unterstützung durch die etablierten Netzanbieter können die Gemeinden dabei trotz vollmundiger Versprechungen der Bundesregierung kaum hoffen.
Chance für den Mittelstand
Allerdings wirken sich Instrumente zur Förderung des Breitbandausbaus zumindest im Bereich der Mittelständigen Unternehmen aus. Immer häufiger gehen diese nämlich beim Breitbandausbau in die Offensive und verlegen auf eigene Kosten und Risiko Glasfaserleitungen in ländlichen und stadtnahen Gebieten. Eine positive Entwicklung, die einmal mehr die wirtschaftliche Bedeutung des Mittelstandes unterstreicht, während Großkonzerne ganz andere Maßstäbe an die Effizienz des Breitbandausbaus anlegen.
- monitor-breitband: pixabay
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