Freenet FUNK verschlechtert Konditionen: Nichtnutzungs- und Aktivierungsgebühr geplant
Erstellt am 21.11.2019 von Mike Bauerfeind
Vor einem halben Jahr startete Freenet FUNK mit einem durchaus attraktiven Laufzeitangebot. Für eine Tagespauschale von 99 Cent gibt es dort nicht nur eine Allnet-Flatrate, sondern auch ein komplett unlimitiertes Datenvolumen. Für 69 Cent gibt es immerhin ein tägliches Datenvolumen von 1 GB. Zudem konnte der Tarif beliebig oft für bis zu 14 Tage kostenfrei pausiert werden – doch zumindest damit ist nun Schluss.
Jahreskontingent
Kunden wurden vom Anbieter kürzlich per Email auf Änderungen in den AGB hingewiesen, die es in sich haben. Ab 21. Januar 2020 können Nutzer jährlich nur noch maximal 30 Tage Pause einlegen. Reicht diese Zeit nicht aus, so lässt sich Freenet ab dann jeden zusätzlich Pausentag vergüten. Fällig wird ein täglich Gebühr von 29 Cent – monatlich immerhin bis zu 8,99 Euro, denn die Pause wird ab dann nicht mehr automatisch nach 14 Tagen wieder aufgehoben. Damit ist das Angebot ein ganzes Stück weit unattraktiver geworden.
Telefonieren in der Pause möglich
Immerhin: Anrufe entgegennehmen und selber Anrufen sowie SMS schreiben ist ab dann auch innerhalb der Pause möglich. Bisher waren nur eingehende Anrufe und SMS möglich. Die Datengeschwindigkeit wird allerdings in den Pausenzeiten auf 64 Kbit/s symmetrisch gedrosselt. Zum surfen reicht das nicht, allerdings können damit Messenger-Dienste genutzt werden. Trotzdem gibt es bessere Angebote, als Freenet FUNK längere Zeit im Pausenmodus zu betreiben. Interessant bleibt das Angebot damit eigentlich hauptsächlich für Power-Surfer, die das unlimitierte Datenvolumen oder 1 GB täglich nutzen.
Aktivierungsgebühr für Neukunden
Offenbar um das Nutzungsverhalten bei Kunden des täglich kündbaren Tarifes zu „disziplinieren“, führt Freenet FUNK ebenfalls ab 21. Januar eine Aktivierungsgebühr ein. Bei Neubestellung des Tarifes werden dann einmalig 10 Euro fällig. Bislang war der Vertragsabschluss bei Funk kostenlos. Ein späteres Herausportieren der Nummer zu einem anderen Anbieter ist übrigens kostenfrei möglich. In dieser Hinsicht sind auch keine Änderungen der AGB angekündigt.
- Teaser_Funk: © freenet FUNK
Bei 9 cent pro Tag und Nichtnutzung der Karte (2,70 € / 30 Tage) wäre ich da geblieben. Aber nicht bei so einer Preiserhöhung! Sonst waren es 1,38 € bei Nichtnutzung. Jetzt sind es rung 8,10 €. (365 Tage minus 30 freie Tage sind 335 Tage an denen bei Nichtnutzung 29 cent anfallen.) 335*29=9715cent pro Jahr also 97,15 € und das auf dem Monat sind rund 8,10 €.
Freenet entsorgt auf diese Art und Weise Schubladenkarten. Und noch etwas: Die eingeführten Änderungen gelten für alle Nutzer (nicht nur für Neukunden). Das ist eben nach wie vor (und das wird auch immer so bleiben) der Nachteil von Prepaid gegenüber einem Laufzeitvertrag: Auch der Anbieter ist berechtigt, jederzeit “auszusteigen” und andere Konditionen zu offerieren. Man sollte sich bei der Auswahl des individuell passenden Angebots immer auch ein bisschen von seinem Gefühl, nicht nur von volatilen Tariftabellen und (immer) lancierten Werbe-“News”, leiten lassen…