Neue Studie: Die Kaufkraft der Europäer steigt 2023 auf 17.688 Euro
Erstellt am 27.10.2023 von Mike Bauerfeind
Die Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa beträgt 2023 im Schnitt 17.688 Euro. Allerdings weisen die 42 Länder Europas deutliche Unterschiede auf: So haben die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg ein weitaus höheres Nettoeinkommen als im Rest Europas, während die Kaufkraft in Belarus, im Kosovo und in der Ukraine am niedrigsten ist. Der größte Gewinner des Jahres ist Irland, das im gesamteuropäischen Vergleich um gleich vier Plätze nach vorne rückt. Das zeigt die neue Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“, die ab sofort verfügbar ist.
Für das Jahr 2023 haben die Europäer insgesamt rund 12,1 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können. Pro Kopf entspricht dies einer durchschnittlichen Kaufkraft von 17.688 Euro, was ein Wachstum von nominal 5,8 Prozent im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert bedeutet. Wie viel die Verbraucher jedoch für Ausgaben und zum Sparen tatsächlich zur Verfügung haben, unterscheidet sich sehr von Land zu Land und hängt auch davon ab, wie sich die Verbraucherpreise 2023 entwickeln.
Irland auch 2023 weiter auf der Überholspur
Auch 2023 liegt Liechtenstein wie in den Vorjahren mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings. Die Liechtensteiner haben eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 68.843 Euro, womit sie fast das 3,9-Fache über dem europäischen Durchschnitt liegen. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Luxemburg. Während die Pro-Kopf-Kaufkraft der Schweizer mit 49.592 Euro 2,8-mal so hoch wie die des Durchschnittseuropäers ist, haben die Luxemburger ein verfügbares Nettoeinkommen von 40.931 Euro pro Kopf. Damit liegen sie mehr als das 2,3-Fache über dem Durchschnitt in Europa.
Auch alle anderen Länder in den Top 10 weisen eine sehr hohe Pro-Kopf-Kaufkraft auf, die mindestens 47 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. Der größte Gewinner ist Irland: Nachdem der Inselstaat erst letztes Jahr gerade so in die Top 10 einzog, konnte er dieses Jahr noch einmal vier Plätze gutmachen und belegt Rang sechs. Mit 26.882 Euro pro Kopf liegen die Irländer exakt 52 Prozent über dem Durchschnitt in Europa.
Auch sonst gab es einige Veränderungen innerhalb der Kaufkraft-Top 10. So rücken Island und Dänemark um jeweils einen Rang nach vorne auf die Plätze vier und fünf, während sich Österreich sogar um zwei Plätze auf den siebten Rang verbessert. Norwegen verschlechtert sich hingegen um vier Ränge, Deutschland um einen und das Vereinigte Königreich um drei. Dadurch rutschen die drei Länder an das Ende der Kaufkraft-Top 10.
Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 16.449 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.478 Euro pro Kopf und damit exakt 14 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
Tim Weber, GfK-Experte im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Auch in diesem Jahr verzeichnen die europäischen Länder im Schnitt ein deutliches Kaufkraftplus von fast 6 Prozent, das die immer noch hohe Inflation aber trotzdem nicht vollständig abfangen kann. Doch nicht in jedem europäischen Land ist die Kaufkraftentwicklung gleich: Während Irland beispielsweise um vier Ränge nach oben klettert, verschlechtert sich das benachbarte Vereinigte Königreich um drei Plätze. Und auch innerhalb der Länder hat sich einiges getan – wie zum Beispiel in der Tschechischen Republik, wo die Platzierungen in diesem Jahr kräftig durchgemischt werden, oder auch in Polen und Frankreich, wo die Schere zwischen kaufkraftstarken und -schwachen Regionen immer größer wird. Ein etwas positiver Trend lässt sich aber zwischen den 42 Ländern erkennen: Zwar sind die Unterschiede immer noch sehr hoch, was das Ausgabepotenzial angeht, allerdings schließt sich die Kaufkraftschere immerhin etwas.“
(Quelle: Pressemeldung)
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