Verbesserter Notruf AML ab sofort bei o2 verfügbar
Erstellt am 10.10.2019 von Mike Bauerfeind
Ab sofort unterstützen alle Mobilfunktarife von Telefónica Deutschland das neue Notrufsystem AML (Advanced Mobile Location). Von der neuen Technik profitieren grundsätzlich alle Kunden der Kernmarke O2 sowie aller weiteren Marken und Partnermarken von Telefónica Deutschland, also beispielsweise auch die Marke Blau oder der Discountertarif Aldi Talk. Dabei spielt es keine Rolle, ob der gewählte Tarif als Laufzeitvertrag oder Prepaid abgeschlossen wurde.
Android Voraussetzung
Voraussetzung zur Nutzung von AML ist aktuell allerdings ein Smartphone oder Tablet mit Android-Betriebssystem. Geräte mit iOS von Apple werden hingegen aktuell noch nicht unterstützt. Im vergleich zum bisherigen Notruf über die Notrufnummer 112 erlaubt AML eine genaue Ortung des Hilfesuchenden und kann im Ernstfall Leben retten kann. Das Smartphone übermittelt bei diesem neuen System bei Kontaktaufnahme über die Notrufnummer zusätzlich den genauen Standort des Anrufers über das satellitengestützte GPS-System. Der Mitarbeiter in der Rettungsstelle kann daraufhin den Anruf exakt bis auf wenige Meter genau orten. Damit ist AML deutlich exakter als die bisherige grobe Ortung über Funkzellen des Mobilfunkbetreibers. So gelanen die Rettungskräfte im Notfall schneller an den Einsatzort. Gerade bei lebensbedrohlichen Situationen wie schweren Verkehrsunfällen aber auch Herzinfarkten oder Schlaganfällen zählt bekanntlich jede Sekunde.
Vor allem wichtig in unbekanntem Gelände
Für den Anrufer erleichtert das System die Standortbestimmung dabei ungemein. Häufig kann dieser nämlich nicht genau mitteilen, wo er sich exakt befindet. Gerade in ländlichen Gebieten oder bei unklaren Ortsverhältnissen – zum Beispiel im freien Gelände oder wenn unmittelbar am Notrufort kein Straßenschild zu finden ist, erleichtert der Dienst Anrufenden und dem Notrufmitarbeiter die genaue Standortübermittlung. „Das Wohlbefinden unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Mit unseren digitalen Services wollen wir den Alltag unserer Kunden kontinuierlich verbessern – nun helfen wir im Ernstfall sogar dabei, Leben zu retten“, so Pia von Houwald, Director B2P Digital Processes und Services bei Telefónica Deutschland. „Uns war es deshalb ein besonderes Anliegen, das neue Notrufsystem AML in unsere Systeme zu integrieren. Das Zusammenspiel zwischen Netzbetreibern, Leitstellen sowie Endgeräte- und Softwareherstellern zeigt, wie die digitale Transformation konkreten Mehrwert für Verbraucher schaffen kann.“
Retter wird gezielt zum Unfallort gelotst
Sobald Kunden die Notrufnummer 112 wählen, wird der Standortdienst (GPS) im Smartphone aktiviert und die Position an die zuständige Leitstelle übermittelt. Der Anrufer muss keine speziellen Einstellungen an seinem Endgerät vornehmen. Sobald sie die Notrufnummer 112 wählen, wird der Standortdienst (GPS) im Smartphone automatisch aktiviert und die genaue Position direkt an die zuständige Leitstelle übermittelt. Die Standortübermittlung ist für alle Mobilfunkkunden kostenfrei. AML ist auf allen Smartphones mit dem Google Betriebssystem Android ab der Version 4.0 integriert, sofern die Google Play Services installiert sind. Bei Google heißt der AML-Service Android Emergency Location Service (ELS). Der Rettungsdienst wird mit den so übermittelten Koordinaten gezielt zum Unfallort geleitet.
Bundesweiter Start 2019
In Zusammenarbeit mit den Rettungsleitstellen und den deutschen Netzbetreibern wurde das System bereits im September 2019 bundesweit gestartet. Der zentrale AML-Endpunkt wird über die Integrierte Leitstelle Freiburg-Breisgau Hochschwarzwald sowie die Berliner Feuerwehr betrieben. Der AML-Service wird nun sukzessive in allen rund 250 deutschen Rettungsleitstellen implementiert, die den Notruf 112 entgegennehmen. Bereits heute kann rund ein Drittel aller Leitstellen die AML-Daten von Mobilfunkkunden empfangen.
Datenschutzkonforme Umsetzung
Bei der Umsetzung wurden selbstverständlich auch datenschutzrechtliche Anforderungen berücksichtigt. So werden Standortdaten nur dann übermittelt, wenn der Nutzer die Notrufnummer 112 wählt. Im zentralen AML-Endpunkt werden die Daten nur eine Stunde gespeichert und anschließend automatisiert endgültig gelöscht. Anschließend stehen Sie nur noch der zuständigen Leitstelle zur Verfügung. Geprüft wurde das Datenschutzkonzept von einer Arbeitsgruppe der Datenschutzkonferenz, einem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder.
- Teaser_Notruf: © pixabay/User TechLine
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